Fallklausuren im Jurastudium – Königsdisziplin der Examensvorbereitung
- Martina Schwanke
- 31. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen

Fallklausuren sind das Herzstück juristischer Prüfungen, und zwar nicht nur im Fach Jura, sondern vereinzelt auch in anderen Studiengängen, die entsprechende Schwerpunkte ermöglichen, wie etwa in BWL-Studiengängen.
Sie verlangen die Analyse komplexer, in sich geschlossener Sachverhalte, die oft wie eine Kurzgeschichte aufgebaut sind.
Ziel ist es, den Sachverhalt auf Grundlage des erlernten Rechtswissens zu durchdringen und eine stringente, begründete Lösung zu erarbeiten.
Bedeutung im Staatsexamen
Wer sich auf das Erste Staatsexamen vorbereitet, kennt den Klausurtypus bereits aus dem Studium: Fallbearbeitungen aus den drei großen Rechtsgebieten Öffentliches Recht, Zivilrecht und Strafrecht. Nichtsdestotrotz bleibt das Examen aus den folgenden Gründen eine der anspruchsvollsten Prüfungen im deutschen Bildungssystem:
Enormer Stoffumfang – vom Grundwissen bis hin zu Spezialproblemen
Hohe Bewertungshürden – strenge Korrekturmaßstäbe
Statistik – Varianz in Durchfallquoten, je nach Bundesland unter 20 %, aber auch über 35 %
Aufgrund der Komplexität sind Fallbeispiele mit Musterlösungen über die entsprechenden Lehrstühle oder Fachschaften für Staatsexamensklausuren öffentlich zugänglich; bisweilen werden sogar Videokorrekturen angeboten, wie etwa an der Bucerius Law School in Hamburg.
Strategien für die Bearbeitung juristischer Fallklausuren
1. Mehrfaches, gezieltes Lesen
Erster Durchgang: Überblick verschaffen, grobe Struktur erkennen
Zweiter Durchgang: Relevantes markieren, Zeitachse darstellen, augenfällige Probleme erkennen, sich das Anspruchsziel anschauen (Zivilrecht), Fragestellung lesen, auf einem Blatt Papier die beteiligten Personen beschreiben
2. Intuitive Vorentscheidung
Überlege aufgrund deines Ersteindrucks, welche Lösung dir nach dem eigenen Rechtsempfinden stimmig erscheint. Diese Vorentscheidung dient als Referenzpunkt, um spätere Abweichungen zu erkennen.
3. Profunde Lösungsskizze
Systematisch im Gutachtenstil erstellen, alle Anspruchsgrundlagen bzw. die relevanten Prüfungsschemata durchgehen
Schwerpunkte markieren, Lösungsskizze durchdenken, Problempunkte in der Lösungsskizze vermerken
ca. 60 % der Bearbeitungszeit für die Reinschrift
4. Selbstkontrolle durch Umfangsplanung
Lege bereits in der Skizze grob fest, wie viele Sätze pro Punkt vorgesehen sind.
So vermeidest du, dich in Randfragen zu verlieren und Hauptprobleme zu verknappen.
5. Sprachliche Präzision
Achte auf eine präzise juristische Terminologie
6. Eigenständigkeit und Kreativität
Mut zur eigenständigen Argumentation aufbringen
Achte auf einfaches und dogmatisches Arbeiten und eine saubere Anwendung der Methode
Zur Klausurvorbereitung möglichst nicht auf Lücke lernen
7. Life Balance in der Vorbereitung
Arbeit ist nur ein Teil deines Tages. Plane auch Zeit für dich: Sport, Freunde, kleine Pausen. Und: Immer einen Puffer lassen. So bleibst du flexibel, wenn das Leben Überraschungen bringt. Ein Prüfungscoaching in Anspruch zu nehmen, ist übrigens ein Zeichen von Stärke und Verantwortung dir selbst gegenüber: Es hilft dir, den hohen Druck souverän zu meistern und gelassener durch die heiße Phase der Vorbereitung und die Klausur zu gehen. Eine Investition in deinen Erfolg!
